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Hausbau

Streng genommen müsste die Überschrift heißen: „Wohnungskauf Hauskauf Hausbau Passivhaus“. Das ist auch gleich die Erklärung dafür, dass ich seit ein paar Monaten so völlig von der Blickfläche verschwunden bin und mich bei niemandem mehr melde. Leider ist noch kein Ende in Sicht: mein Eheweib und ich suchen ein Haus.

Zuerst hatte das ja ganz harmlos angefangen: die jetzige Wohnung reicht noch bequem, aber beim zweiten Kind und spätestens beim dritten muss schon was Größeres her. Also haben wir eine Weile die Anzeigen gewälzt und uns auf Makler-Internetseiten rumgetrieben und Eigentumswohnungen gesucht: mehr als 130 qm, sechs Zimmer, möglichst zentral, möglichst unter 150.000 Euro.

Tja. In ganz NRW haben nur Köln und Düsseldorf noch höhere Immobilienpreise als Münster, daher gingen wir mit den Anforderungen runter auf „mehr als 130 qm, sechs Zimmer, möglichst unter 200.000 Euro“. Das erhöhte die Auswahl etwas, aber dabei fiel uns irgendwann auf, dass man für das gleiche Geld auch schon Gebrauchthäuser kriegen kann — also haben wir angefangen, uns schlau zu machen: Wir lasen, annotierten und exzerpierten vier Bücher; wir durchforsteten 38.792 Webseiten zum Thema „Wie kaufe ich ein Haus, ohne pleite zu gehen?“ oder „Fließend Wasser an den Kellerwänden? Billig-Schwimmbad!“; wir studierten wochenlang die Immobilienanzeigen und stellten Preisvergleiche und wilde Energieverbrauchsschätzungen an; wir verwickelten alle Hausbesitzern in der Bekanntschaft, die uns nicht schnell genug die Tür vor der Nase zuknallten, in stundenlange Gespräche über Häuser, Hauskauf, Hausfinanzierung und Hauskoller. Kurz: wir machten einen Immobilien-Crashkurs.

Dabei fiel uns auf, dass manche Häuslebauer in Münster für ihre alten Schätzchen absolute Fantasiepreise verlangen. OK, in Mauritz, am Aasee oder am Golfplatz an der Gasselstiege, da ist auch ein Schafstall aus dem ersten Weltkrieg noch eine Viertelmillion wert — aber in Amelsbüren? In solchen Vororten kriegt man für das gleiche Geld einen Neubau, besser isoliert und größer! Jedenfalls sind wir dann, auch im Hinblick auf steigende Heizenergiepreise, umgeschwenkt auf moderne Energiesparhäuser (also nicht vor 2002), möglichst schon KfW-60 oder KfW-40. Wieder wochenlang Anzeigen gelesen, Makler angerufen, Bauplätze und Häuser besichtigt… nur um jetzt, wo es eigentlich nur noch um die Frage ging „Fernwärme oder Holzpellets?“, festzustellen, dass ein Passivhaus eigentlich noch toller wäre, und vom Preis her vielleicht nicht mal soviel teuer. Also alles nochmal von vorne…

Von Wohnungskauf zu Hauskauf zu Hausbau zur Planung eines Passivhauses: Manchmal frage ich mich, ob wir nicht einfach irgendwohin auswandern sollten, wo man das ganze Jahr über in Zelten leben kann.