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Schiffshebewerk Niederfinow

Schiffshebewerk Niederfinow ( (c) Birkenzweig@flickr )Das Schiffshebewerk in Niederfinow ist ein beeindruckendes Stück Technik. Da haben die Leute vor 80 Jahren fast 30.000 Tonnen (dreißigtausend Tonnen! Dreißigtausend!!!) Stahl und Beton in den märkischen Sand gesetzt, und das Teil wuchtet noch heute Schiffe in die Höhe. Ich bin ja leicht zu begeistern, besonders von Ingenieurskunst — aber allein schon die absurden Ausmaße dieser riesigen Konstruktion haben mir fast einen Schluckauf verpasst. Nehmen wir sowas Banales wie den Gewichtsausgleich für die Tragseile: der Hebetrog und die Gegengewichte sind derart austariert, dass das zusätzliche Gewicht der soundsoviel Kilometer Stahlseil, wenn sie auf einer Seite runterhängen, schon ausreichen würde, um die Motoren zu überfordern. Also haben die Ingenieure vier riesige Ketten unter Gegengewichte und Trog gehängt, die die Gewichtskraft der 256 Drahtseile ausgleichen. Jedes Kettenglied wiegt ungefähr soviel wie unser Auto, und die Sicherheits-Schneckenschrauben am Trog vermutlich soviel wie ein LKW.

Habe ich schon die riesigen Ausmaße erwähnt? Das Ding kommt mir vor, als hätte jemand den Eiffelturm mit einem Aufzug ausgestattet, mit dem man den Arc de Triomphe heben kann. Toll.

das Schiffshebewerk bei GoogleMapsUnd seit vorgestern zeichnet noch etwas das Schiffshebewerk in Niederfinow aus: auf der nordöstlichen Ecke der Besucherempore wurde Simon Thomas Friedrich Fürchtegott Hieronymus Balthasar Severin himself gewickelt.

Jawollja.

Das Schiffshebewerk hat dem Kleinen übrigens auch gefallen. Abendlicher Kommentar:
„Mir hat defallen, wie der Kanal bis danz nach oben deflosst ist.“ Pause. „Ich war beeindruckt!“