Kaputte Familien

Wenn ich mutiger gewesen wäre, hätte ich was dagegen tun können.
Andere Leute sind noch schlechter dran, also zählt mein Leid nicht.
Mein Leid zählt sowieso nicht.
Die anderen mögen mich eigentlich auch nicht, die tolerieren mich nur aus irgendeinem Grund.
Jeder starrt meine Narben an und denkt, ich sei verrückt.
Ich bin eigentlich ein Fake, ich tu so als wär ich normal.
Ich versuche nur, Aufmerksamkeit zu kriegen.
Wenn ich stärker wäre, würde es mich nicht stören.
Ich habe es nicht anders verdient.
Wenn ich mir selber genug weh tue, kann mir vielleicht niemand sonst wehtun.
Wenn es mir egal genug ist, dann zählt es ja eigentlich gar nicht.

Gruppendynamik

Frau Ami, Ex-Gruppenkasper, hat einen interessanten Artikel über Gruppendynamik verfasst, und jetzt frage ich mich die ganze Zeit, welche Rolle ich in Gruppen übernehme. Vermutlich immer eine Mischung aus Klugscheißer und Außenseiter — zumindest kam ich mir mein ganzes Schulleben über so vor: in keiner Clique so richtig drin, aber auch von niemandem so richtig gemobbt. Sportlichkeit und Bildung haben dafür gesorgt, dass ich ein gewisses Maß an Respekt erhalten habe, aber ich habe mich immer irgendwie außen vor gefühlt. Ich war nie Alphatier und selten arme Sau.

Gedankenfutter.