Archiv der Kategorie: Kinderkram

Eiskalte Drohung

„Aber wenn Du mir jetzt keine Gutenachtgeschichte mehr vorliest, dann kann ich gar nicht einschlafen, und dann bin ich morgen ganz müde, und dann bin ich morgen ganz schlecht gelaunt, und dann kriegst Du das alles ab!“

Ja, so ist das halt. Und der Knabe kann gar nichts dafür! Die Sachzwänge, Sie verstehen …

Profitipp für Passivhausbesitzer

Wird’s Dir kalt im Passivhaus,
lass erstmal den Ofen aus:
schau am Schalter an der Wand,
ob vielleicht durch Kinderhand
euer Lüftungsapparat
plötzlich neue Order hat!
Hat das Kind daran gedreht
bis das Ding auf „Sommer“ steht,
geht die Abluft aus dem Haus
ohne Wärmetausch heraus,
und die Zuluft mit null Grad
Fröstelfrust zur Folge hat…

Merke:
Kinderlachen wärmt Gefühl,
Kinderspiel macht Häuser kühl.

Bundeslieger

Sogar unser Jüngster weiß schon, was der Begriff „Bundesliga“ bedeutet:
„Bundesliga, das ist … also, wenn die Fußballer ganz doll schießen, und die schießen welche an, dann liegen die da.“

Kindliches Dekret: Süßigkeiten! JETZT!

„Mamaaa? Ich will Süßigkeiten!“

„Aber wir essen doch gleich Frühstück, da gibt es jetzt keine Süßigkeiten.“

„Ich will aber Süßigkeiten zum Frühstück essen!“

„Wir essen aber keine Süßigkeiten zum Frühstück. Die einzige Mahlzeit, zu der man vielleicht mal Süßigkeiten isst, ist das Kaffeetrinken.“

„Mama!   Ich.   Will.   KAFFEETRINKEN!“

Das wollte ich nicht wissen

Aus der Kategorie „Papa, rat mal, wieviele Meter Zahnpasta in der Tube sind“:

Drei Rollen Klopapier entsprechen fast einem halben Kubikmeter.

*seufz*

 

Stille Nacht

Das war das ruhigste Weihnachtsfest meines Lebens.

Kleines Kind hatte sich letzte Woche irgendwas Magen-Darmiges aus der Kita mitgebracht und in einer Nacht drei Bettbezüge vollgekotzt. Am 22. war mir abends ganz komisch, und ich habe um sieben noch schnell ein kurzes Gespräch mit Ralf am großen weißen Telefon geführt. Um acht war ich im Bett, um elf hat besteste Frau von ganzes Welt auch über der Schüssel gehangen.

Damit war klar: das wird ein einsames Weihnachtsfest.

Am 23. beschränkten sich die Weihnachtsvorbereitungen auf einen Arztbesuch, den Kauf von Salzstangen und Zwieback, und diverse Telefonate mit Verwandten: „Nein, krank, Quarantäne, wir verschieben das Essen lieber um ein paar Tage.“ Zu mehr als das wären wir aber auch gar nicht in der Lage gewesen. Börks. (Interessante Erfahrung: Banane mit Salzstangen ist verblüffend lecker.)

Heiligabend: das Kochen bestand aus Zwiebacktüte aufreißen. Immerhin haben wir tatsächlich den Baum geschmückt bekommen.

Erster Weihnachtstag, gegen fünf Uhr früh: großes Kind kotzt (aber mit Ankündigung und dann auch sauber in die Schüssel. Immerhin). Vormittags neuerliche Telefonate: „Sorry, noch ein Tag Verschiebung.“ Die Zwiebackvorräte schwinden besorgniserregend.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag waren dann eigentlich alle wieder ziemlich fit, und wir haben viel gespielt, gesungen und gebastelt, nur so für uns.

Das waren sehr entspannte und vor allem kalorienarme Weihnachtsfeiertage. Aber nächstes Jahr möchte ich doch lieber wieder ein bisschen Stress mit Verwandtenbesuchen und Kochen und Essen und so.

 

Neulich, am Essenstisch…

Kind 2: „MAMAMAMAMAMA! WEINTAUBEN!!!“
Besteste Frau von ganzes Welt: „Ich verstehe Dich gar nicht, wenn Du so schreist — kannst Du das auch leise sagen?“
Kind 2: „LEISE!!!“

Kaputte Familien

Wenn ich mutiger gewesen wäre, hätte ich was dagegen tun können.
Andere Leute sind noch schlechter dran, also zählt mein Leid nicht.
Mein Leid zählt sowieso nicht.
Die anderen mögen mich eigentlich auch nicht, die tolerieren mich nur aus irgendeinem Grund.
Jeder starrt meine Narben an und denkt, ich sei verrückt.
Ich bin eigentlich ein Fake, ich tu so als wär ich normal.
Ich versuche nur, Aufmerksamkeit zu kriegen.
Wenn ich stärker wäre, würde es mich nicht stören.
Ich habe es nicht anders verdient.
Wenn ich mir selber genug weh tue, kann mir vielleicht niemand sonst wehtun.
Wenn es mir egal genug ist, dann zählt es ja eigentlich gar nicht.

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Mittagsschlaf und sein Ende

Gerade träumte mich, mein geliebtes Eheweibe hätte mir die DVD mit der neuen Firefly-Staffel geschenkt. Wir schauten gemeinsam die Intro zur ersten Folge an, und ich sagte: „Warte mal, warte mal — was war das denn?“ und spulte zurück, durch eine Art Saloon in den typischen erdigen Firefly-Farben, und da war der Captain, und daneben Zoe, und…

Dann wachte ich auf.

Und eine Minute später sagte mein Erstgeborener:
„Ich habe schon die halbe Terasse geputzt!“
„Geputzt? Womit denn“
„Mit Spüli! Aber das ist jetzt alle!“

Kindermund

„Ich habe nicht gekleckert — ich habe mit dem Stuhl geteilt!“

Wickelkommodentrommel!

BUMM, BUMM, BUMMBUMMBUMM!

„Kind, lass den Schrank heile!“
„Das ist doch kein Schrank!“
„Dann halt Wickelkommode, ist mir egal, wie Du das nennst.“
„TROMMEL! Ich nenn es Trommel!“

Sankt Martin unter Straßenräubern

(irgendwie zweifle ich daran, dass dieser Text es nächstes Jahr auf die Liedzettel in der Kita schafft. Weiß auch nicht wieso…)

Du gehst mit Deiner Laterne
und Deine Laterne mit Dir.
Dort oben leuchten die Sterne,
hier unten schleichen wir.
||: Dein Licht geht aus,
oh Schreck, oh Graus,
rabimmel, rabammel, raBUMM! :||

Du kriegst eins auf die Laterne,
Du kriegst eins vor die Stirn,
dann siehst Du gleich nur noch Sterne,
dann rappelts Dir im Hirn.
||: Dein Geld ist weg,
oh Graus, oh Schreck,
rabimmel, rabammel, raBUMM! :||

Du liegst neben Deiner Laterne,
Dein Schädel blutet sehr,
Dein Haus in weitester Ferne
erreichst Du nimmermehr.
||: So kanns Dir gehn,
wenn wir Dich sehn,
rabimmel, rabammel, raBUMM! :||


Kleider-Rätsel

Ein Parka ohne Ärmel in neon-gelb — was ist das?

Klar: eine Warmweste!

(Analog zum Marmeladenboot)

Nein, ICH bin Herr Stohldreier!

„Nein, ICH bin Herr Stohldreier!“
„Nein, ICH bin Herr Stohldreier!“
„Nein, ICH!“
„Nein, ICH!“

Also, wenn ich der Polier der Baustelle zwei Häuser weiter wäre, dann wäre ich ziemlich geschmeichelt, dass hier nachmittags beim Bauarbeiter-Spielen immer gleich ein ganzes Rudel kleiner Herr Stohldreiers rumwuselt…

Schönen Gruß an die Firma Heinendirk: offenbar sind die Qualitäten Ihres Vorarbeiters schon bis zur örtlichen Kinderschar durchgedrungen.

Braves Kind!

Wunder gibt es immer wieder.

„Ich putz mir jetzt die Zähne!“ sagt das Kind, als es zum Frühstückstisch zurückkommt. Die Zahnbürste hat es schon dabei, Zahnpasta und Zahnputzbecher stehen auf dem Rand des Gästetoiletten-Waschbeckens bereit, jetzt wird der Papa zum Helfen abgeholt, zackzack, fertig.

Jacke anziehen, Schuhe anziehen („Papa! Ich bin ja schon fertig! Und Du noch nihicht! Du bist Dritter!“), ab zur KiTa.

In der KiTa: Jacke aus, Schuhe wechseln, „Tschüss!“ und im Gewusel verschwunden.

Ach — also so kann das manchmal auch gehen! Das macht wirklich Mut.

Neiiiiin!

„NEIIIIIN!!! MEIN Käse!“

„Tut mir leid, ich wusste nicht, dass Du den auch essen wolltest! Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich Dir natürlich was übrig gelassen, aber jetzt ist er weg. Tut mir leid.“

„NEIN! Selber essen!“

„Aber der ist jetzt in meinem Bauch! Was soll ich denn machen?“

„HOCH-ESSEN!“

Memo an mich

Wenn das Kind nachts aufwacht und sowas sagt wie „Aua, aua, Bauchschmerzen!“ und im nächsten Moment „Trinken!“:

nicht den Trinkbecher hinhalten, sondern den Spuckeimer!

*seufz*

Das habe ich erst beim dritten Durchgang (äh — sorry… *g* ) kapiert. Schieb ich mal auf Schlafmangel, OK?

Aber jetzt kann ich ein Kinderbett im Tiefschlaf innerhalb von anderthalb Minuten komplett neu beziehen.

Suppe bratende Hausbesetzer

Vater und Sohn decken den Frühstückstisch, Sohn kramt in der Schublade mit den Küchenutensilien.

Vater: Das brauchen wir aber nicht fürs Frühstück!

Sohn: Doch! Doch, ich muss doch noch Suppe braten!

(Sohnemann schwenkte übrigens gerade einen Kartoffelstampfer.)


Sohn: Papa, geh weg da! Da baue ich mein Haus!

Vater: Och, ich sitze aber gerade so schön — ich bin ein Hausbesetzer!

Sohn: NEIIIN! Hausbesetzer, geh jetzt runter vom Sofa!

Geruhsame Feiertage

Lebenszeichen