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Pflegeanleitung für Hausdrachen

Neulich wieder ergooglet: einen alten Begleittext für ein Geburtstagsgeschenk. Von ein paar Wortwiederholungen abgesehen gar nicht mal schlecht, wenn man bedenkt, dass wir das mal eben in sowas wie einer dreiviertel Stunde zusammengeschrieben haben …

 

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich einen Hausdrachen zuzulegen, sollten Sie einige Dinge beachten. Zunächst einige Worte vorweg zu den verschiedenen Drachenrassen:

Schwarze Drachen, auch Pestdrachen, Zorn der Götter oder Geißel der Menschheit genannt, können wegen ihrer besonderen Bösartigkeit nicht für die Haltung im Haus empfohlen werden. Obwohl es gelegentlich einigen verantwortungslosen Zeitgenossen gelingt, schwarze Drachen für ihre finsteren Machenschaften einzusetzen, müssen diese Vorkommnisse als Einzelfälle betrachtet werden, die meist tödlich für die Beteiligten enden (und für eine Menge Unbeteiligte).

Aus klimatischen Gründen scheiden Eisdrachen als Heimtiere ebenfalls aus. Damit bleiben eigentlich nur noch rote, grüne und goldene Drachen in der engeren Auswahl. Da goldene Drachen unter Naturschutz stehen, dürfen sie nach dem Artenschutzabkommen weder importiert noch als Haustiere gehalten werden. Rote Drachen sind ausdauernde Flieger und brauchen ein Minimum von 300 Flugmeilen pro Tag. Deshalb sollten Sie die Anschaffung eines roten Drachen nur erwägen, wenn Sie bereit sind, für den Rest seines Lebens täglich mehrere Stunden mit ihm auszufliegen.

Die einzige Drachenrasse, die uneingeschränkt für die Haltung im Haus empfohlen werden kann, ist der grüne Drache. Sein Einfallsreichtum und sein temperamentvolles Wesen werden Sie immer aufs neue begeistern.

Wählen Sie ein Exemplar im Alter von ca. 200 Jahren. Ältere Drachen gewöhnen sich nur schwer an menschliche Gesellschaft. Jüngere Drachen haben meist noch nicht genügend Nestwärme bekommen. Glauben Sie nicht den Beteuerungen von sogenannten „Drachenzüchtern“. Die von ihnen angebotenen bedauernswerten Kreaturen liegen meist nur apathisch und mit stumpfen Augen in einer Zimmerecke und lassen sich nicht einmal mit besonderen Leckerbissen, wie etwa einem saftigen Säugling, daraus hervorlocken. Wählen Sie lieber einen Jungdrachen aus freier Wildbahn, am besten einen, der Ihnen schon bei der ersten Begegnung keck seinen Feuerstrahl um die Ohren wehen läßt.

Nachdem Sie ein passendes Exemplar ausgewählt haben, wird es Zeit, sich für den Drachenfang auszurüsten. Wir empfehlen die klassische Fangmethode mit Jungfrauen und Netz (und bedenken Sie: je jünger die Jungfrau, desto wahrscheinlicher ihre Jungfräulichkeit).

Zur Haltung Ihres Drachen sollten sie im größten Raum Ihrer Burg in einer Ecke ein geeignetes Schlaflager errichten, indem Sie sie mit Steinwolle und trockenem Flußsand gemütlich auspolstern. Die Verwendung des häufig als praktisch empfundenen Asbests kann aus gesundheitlichen Gründen nicht empfohlen werden. Bis Sie Ihren Drachen stubenrein haben, sollten sie alle brennbaren Gegenstände aus dem Raum entfernen und sich selbst nur in Feuerschutzbekleidung nähern.

Ihr neuer Hausgenosse wird es Ihnen danken, wenn Sie ihm bereits bei seiner Ankunft ein größeres Angebot an frischem Lebendfutter, wie er es aus seiner natürlichen Umgebung gewohnt ist, anbieten. Schnell werden Sie bemerken, ob Ihr neuer Freund ein Ferkel, ein Schaf oder vielleicht ein Kind als Futter bevorzugt.

Wenn Ihr junger Hausgenosse sich nach ca. 2 Tagen etwas eingewöhnt hat, können Sie anfangen, ihn behutsam an Ihre Person zu gewöhnen. Setzen Sie sich dazu in die Mitte des Saals (vergessen sie dabei Ihre Feuerschutzkleidung nicht!) und versuchen Sie, ihn (je nach Alter und Freßgewohnheiten) mit einem jungen Lamm, einem Rehkitz oder einem Milchkalb zu sich zu locken. Reden Sie ihn dabei freundlich mit seinem Namen an, und versuchen Sie, ihn sanft hinter den Ohren zu kraulen. Die meisten Drachen haben das besonders gern. Sollte Ihr Exemplar sich jedoch verängstigt oder gar Unwillig zeigen, warten sie mit dieser Form der Liebkosung noch einige Zeit ab. Manche Drachen neigen zu Bissigkeit, wenn Sie sich bedroht fühlen, wohingegen zärtliches Knabbern am Oberarm durchaus als Zeichen von Zuneigung gedeutet werden kann. Achten Sie jedoch darauf, daß er dabei nichts von Ihrer Feuerschutzkleidung verschluckt, da diese für Ihren Drachen unverdaulich ist.

Eine ausgeglichene Viehwirtschaft sorgt für den Grundbestand der Ernährung. Besondere Leckerbissen, wie z.B. die bereits erwähnte Jungfrau, frisches Wild oder als besondere Delikatesse der kleine Dackel für zwischendurch helfen, Ihren Drachen bei Laune zu halten. Zu besonderen Anlässen können Sie ihm auch eine Geflügeljagd gönnen, um seine Instinkte nicht völlig verkümmern zu lassen. Dabei entlassen Sie einfach vor seiner Nase ein paar Dutzend Tauben, Wachteln, Rebhühner oder Fasane in die Freiheit. Es ist immer wieder ein Vergnügen, dabei zuzusehen, wie unser geschickter Gefährte mit hohen Sprüngen und gezielten Feuerstößen seiner Beute nachstellt.

Größere Probleme ergeben sich häufig bei den ersten Ausflügen mit ihrem schuppigen Freund. Nicht nur, daß Drachenhaltung bei vielen vorurteilsbeladenen Menschen immer noch auf Unverständnis und gar Abneigung stößt, auch die Begegnung mit anderen Drachenliebhabern und ihren kleinen munteren Hausgenossen kann gewisse Schwierigkeiten mit sich bringen. Gewöhnlich werden Jungdrachen, die noch nicht die Geschlechtsreife erlangt haben, spielerisch miteinander balgen wollen. Bewahren Sie in diesem Fall Ruhe und leiten Sie die Evakuierung des Dorfes ein. Versuchen Sie, auch den Halter des anderen Drachen und evt. weitere noch Umherstehende durch Zurufe wie: „Keine Angst, der tut nichts!“ zu beruhigen. Im Allgemeinen werden junge Drachen schon nach einigen Stunden des Herumtollens müde lassen sich brav nach Hause bringen.

Zeigen Sie sich evt. Geschädigten oder ihren Hinterbliebenen gegenüber großzügig, wobei jedoch ein gesundes Maß gewahrt bleiben sollte. Der Nachlaß eines Teils der Jahrespacht ist als Entschädigung ausreichend. Wenn Ihr munterer Freund jedoch die Kirche des Dorfes in Mitleidenschaft gezogen hat, empfiehlt sich eine großzügige Spende an den Bischof.

Eine verbreitete Unsitte, die Sie Ihrem jungen Freund von Anfang an abtrainieren sollten, ist das Annagen von Gästen und Hauspersonal. Sollten Sie Zeuge werden, wie Ihr Drache gerade dabei ist, einen herzhaften Biß aus Ihrem Leibdiener zu nehmen, stoßen Sie ihn mit der Schnauze auf die Leiche, weisen Sie ihn mit strenger Stimme zurecht und geben Sie ihm einen Klaps mit einer zusammengerollten Zeitung oder der Breitseite Ihres Schwertes. Es kann davon ausgegangen werden, daß die meisten Ihrer Gäste, abgesehen vielleicht von den Anhängern des Klerus, sich ihrer Haut selbst zu wehren wissen. Dennoch sollten sie entschieden einschreiten, sobald Ihr putziger Hausgenosse beginnt, sich daneben zu benehmen, um Schaden von Gästen, Drachen und Einrichtung abzuwenden. Wenn Sie alle diese Ratschläge beachten, werden Sie mehrere tausend Jahre Freude an Ihrem munteren Hausgenossen haben.

(Jutta Jordans, Christian Severin, Ole Morgenstern)

Andere Leute faulenzen…

Besteste Frau von ganzes Welt ist erholungsbedürftig und wünscht sich deshalb, soweit die Kinder das zulassen, einen Faulenzerurlaub. Beim Planungsgespräch durchfuhr uns blitzartig die universelle Erkenntnis:

 Andere Leute faulenzen — wir regenerieren!

Mittagsschlaf und sein Ende

Gerade träumte mich, mein geliebtes Eheweibe hätte mir die DVD mit der neuen Firefly-Staffel geschenkt. Wir schauten gemeinsam die Intro zur ersten Folge an, und ich sagte: „Warte mal, warte mal — was war das denn?“ und spulte zurück, durch eine Art Saloon in den typischen erdigen Firefly-Farben, und da war der Captain, und daneben Zoe, und…

Dann wachte ich auf.

Und eine Minute später sagte mein Erstgeborener:
„Ich habe schon die halbe Terasse geputzt!“
„Geputzt? Womit denn“
„Mit Spüli! Aber das ist jetzt alle!“

Sankt Martin unter Straßenräubern

(irgendwie zweifle ich daran, dass dieser Text es nächstes Jahr auf die Liedzettel in der Kita schafft. Weiß auch nicht wieso…)

Du gehst mit Deiner Laterne
und Deine Laterne mit Dir.
Dort oben leuchten die Sterne,
hier unten schleichen wir.
||: Dein Licht geht aus,
oh Schreck, oh Graus,
rabimmel, rabammel, raBUMM! :||

Du kriegst eins auf die Laterne,
Du kriegst eins vor die Stirn,
dann siehst Du gleich nur noch Sterne,
dann rappelts Dir im Hirn.
||: Dein Geld ist weg,
oh Graus, oh Schreck,
rabimmel, rabammel, raBUMM! :||

Du liegst neben Deiner Laterne,
Dein Schädel blutet sehr,
Dein Haus in weitester Ferne
erreichst Du nimmermehr.
||: So kanns Dir gehn,
wenn wir Dich sehn,
rabimmel, rabammel, raBUMM! :||


Friedrich Fürchtegott Severin in Korsardikanien

Mein Vorfahr väterlicherseits Friedrich Fürchtegott Severin war ein kreuzbraver und grundehrlicher Mann.

Und weil er nicht nur kreuzbrav war und grundehrlich, sondern auch neugierig wie eine junge Katze, verließ er schon in jungen Jahren das heimatliche Ortelsburg in Ostpreußen und zog in die Welt hinaus, und nach vielen Abenteuern kam er schließlich auch an die italienische Küste, von wo aus er am Horizont gerade noch die große und schöne Insel Korsardikanien ausmachen konnte. Mein Vorfahr hatte schon viel von den schönen Mädchen Korsardikaniens gehört und von der guten Küche dort, und so machte er sich sofort auf den Weg.

Zum Glück war mein Vorfahr väterlicherseits Friedrich Fürchtegott Severin nicht nur neugierig wie eine junge Katze, sondern konnte auch schwimmen wie ein Fischotter, und so dauerte es nicht lange, bis er nass, aber guter Dinge, an der korsardikanischen Küste ankam. Er wanderte eine Weile kreuz und quer über die Insel, probierte hier und da die Küche und die Mädchen, legte so nebenbei dem schwarzen Korsaren das Handwerk, nach dem die Insel benannt worden war und erlebte auch sonst noch einige kleine Abenteuer, und wie er so wanderte und probierte und Handwerk legte, kam er schließlich auch an einen Fluss, der führte gerade Hochwasser und hatte die Brücke eingerissen. Eine Kutsche stand vor der eingestürzten Brücke, mit zwei Pferden und einem Kutscher und einer verzweifelten wunderschönen jungen Edeldame.

Mein Vorfahr väterlicherseits Friedrich Fürchtegott Severin war ein hilfsbereiter Mann und ritterlicher als die meisten Ritter, und so bot er natürlich gleich seine Hilfe an. Und weil er nicht nur ritterlicher war als ein Ritter, sondern auch stärker als ein Ochse, setzte er einfach die Dame in die Kutsche, den Kutscher auf den Kutschbock und die Pferde auf das Kutschendach, nahm erst die Kutsche auf die Schultern und dann ein paar lange Schritte Anlauf und sprang in einem gewaltigen Satz über den Fluss. Hei, was für ein Sprung das war! Doch just in dem Moment, als er absprang, krachte es, dass ihm fast das Herz stillstand. Da fürchtete er schon, dass die ganze Kutsche zerborsten sei, aber als er sie am jenseitigen Ufer absetzte, da waren Kutsche, Kutscher, Pferde und Edeldame wohlauf und unversehrt. Er wandte er sich um, blickte hinter sich und sah gerade noch in der Ferne den gesamten südlichen Teil der Insel im Dunst verschwinden.

Da war guter Rat teuer. Mein Vorfahr setzte sich unter einen Baum, trank erst einmal einen Schluck und überlegte gerade bei sich, wie man so eine Insel einfangen und anflicken könnte, da rottete sich auch schon eine Horde Korsardikaren zusammen, die recht gern mit ihm ein paar Wörtchen geredet hätten über die plötzliche Teilung ihrer Heimat. Aber weil mein Vorfahr väterlicherseits Friedrich Fürchtegott Severin nicht nur stark war wie ein Ochse, sondern auch weise weit über seine Jahre hinaus, beschloss er, dass er nun genug gesehen habe von Korsardikanien, und dass es in Südfrankreich doch auch schöne Mädchen und eine gute Küche gäbe, und er sprang ins Meer und hörte erst auf zu schwimmen, als er Marseille erreicht hatte.

Ja, und so kam es, dass Korsika und Sardinien heute zwei getrennte Inseln sind.

Diese Geschichte mag sich vielleicht märchenhaft anhören, aber sie ist eine wahre Geschichte, denn ich habe sie von meinem eigenen Vater gehört, und der wiederum von seinem Vater, und so weiter, bis zurück zu meinem Vorfahren väterlicherseits Friedrich Fürchtegott Severin. Und der hat in seinem ganzen Leben nicht ein einziges Mal gelogen, denn…

mein Vorfahr väterlicherseits Friedrich Fürchtegott Severin war ein kreuzbraver und grundehrlicher Mann.

Schland, o Schland

Bin ich der einzige, der beim aktuellen Schland-o-Schland-Medienhype an einen Star-Wars-Bösewicht denken muss?

„Bobba Fett gegen Schlando Schland — Duell auf Ulbar“, oder so?

Nein?

Niemand?

Charakterhintergrund Händler

Auf einfachen Wunsch einen einzelnen Dame krame ich schnell mal einen Hintergrundgeschichtenanfang raus, den ich für einen DnD-3.5-Charakter verfasst hatte. Der Mensch war ein Rogue/Sorcerer, der hauptsächlich als Händler durch die Welt zog und magische Artefakte vertickte. Sehr witzig zu spielen.

Der Bettler, der in einer schmierigen schmalen Gasse in Hafenviertel von Luskan auf ein schmutziges Bettlaken stieß, hoffte nur auf ein paar leicht verdiente Kupferstücke. Stattdessen fand er sich mit einem Kind im Arm wieder, welches aufwachte, verwirrt in sein ungewaschenes Gesicht schielte und anfing, mörderisch zu schreien. Die Gasse hallte wider. Alle Versuche, das Balg zu beruhigen, gingen im Echo unter. In letzter Not stopfte der Bettler dem Kleinen seinen dreckigen Finger in den Mund, und mit einem Schlag hörte man nur noch ein konzentriertes Nuckeln. Gerettet — aber was nun? Wohin mit dem Schreihals?

Fünf Jahre später…
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Dumm-di-dah-da

Mit kranken Kindern, da kriegt man Schlafentzug:
Fünfeinhalb Stunden? Für wen ist das genug?
Nach ein paar Tagen schon läuft man halbtot rum!
Zombiepapa, Zombiepapa, Zombiepapa, Zombiepapa

Unserem Großen geht’s nicht mehr ganz so flau,
Doch jetzt beim Kleinen, da weiß man nicht genau:
entweder Pseudokrupp oder Err-Ess-Vau
Zombiepapa, Zombiepapa, Zombiepapa, Zombiepapa

Auch unser Auto, das kränkelt leider schon:
kurz vor der Arztpraxis erklingt ein fieser Ton,
denn ohne Auspuff bringts fünfmal soviel Phon
Rött-töttöttött, Rött-töttöttött, Rött-töttöttött, Rött-töttöttött

Und um die besteste Frau von ganzes Welt
ist es gerade nicht allzu gut bestellt,
weil ihre linke Hand lieber nichts mehr hält:
Karpaltunnel, Karpaltunnel, Karpaltunnel, Karpaltunnel…

(summt) Hm-hmhmhm, hm-hmhmhm, hm-hmhmhm, hm-hmhmhm

Hmnja.

Aber sonst geht es uns ganz gut, vielen Dank.

(Das Ganze war übrigens inspiriert von diesem Video
(hübscher Junge da, mit den „tangled sheets“, oder?) mit u.a. Neil Gaiman, Cory Doctorow, Bruce Schneier und den Nielsen Haydens,

welches eine Vertonung war von diesem xkcd-Comic

welches inspiriert war von dieser Werbung für den Discovery-Channel,

welche natürlich wiederum abgeleitet ist vom bekannten „I like the flowers / I like the daffodils“.

Und jetzt warte ich, wer sich demnächst auf diese „I love xkcd“-Geschichte beruft.)

Sanitär-Analogien

Toilette verhält sich zu „Besetzt!“ wie Pissoir zu …

a) „Besetzt!“

b) „Bestanden!“

c) „Bestellt!“

d) „Ey! Geh weg! Samma, tickstu oda was???“

Killerkarnickel vs. Mördermaulwürfe

Wenn man Karnickeln und Maulwürfen beibringen könnte, dass sie blutige Kriege gegeneinander führen müssen, dann würde es sehr elegant die Zahl von Maulwurfshügeln und Karnickellöchern in Gärten und Grünflächen reduzieren. Davon dürfte man auch nicht viel mitkriegen, weil sich das meiste wohl unter Tage abspielen sollte — Orks gegen Zwerge, sozusagen.

Andererseits wäre es vermutlich mit gemütlichen Sonnenbädern vorbei, wenn aus den umkämpften Gangsystemen unter einem gedämpfte Todesschreie durch die Grasnarbe dringen. Und wenn irgendwann das Meerschweinchen oder der Dackel tot hinterm Haus liegt, dann war das ein bedauerlicher Kollateralschaden: so ist das Leben…

Wirr.

Ich glaub, ich brauche Urlaub.

Schuldenprobleme

Im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise, mit Rettungsplänen und Bankenübernahmen und Milliardenzahlungen fällt mir immer ein alter Spruch ein, der hier gut passt:

Wenn Du plötzlich einhunderttausend Euro Schulden hast, hast Du ein Problem.
Wenn Du plötzlich einhundert Millionen Euro Schulden hast, hat Deine Bank ein Problem.

Und wenn Deine Bank plötzlich einhundert Milliarden Euro Schulden hast, hat Dein Staat ein Problem…
aber Du kriegst trotzdem ein paar Millionen Abfindung.

Exegese

Tausende von Priestern und Pfarrern, Mönchen und Nonnen, Professoren und Studenten, Theologen und interessierten Laien brüten Tag für Tag über den Briefen des Neuen Testaments und diskutieren darüber, was diese oder jene Wendung bedeuten könnte. „Das ‚Dunkel‘ hier — könnte das nicht auch ein Sinnbild sein für … ? Nein? Na gut, vielleicht nicht.“

Wenn die ollen Evangelisten gewusst hätten, wieviele Millionen von Mannstunden an kriminalistischem Scharfsinn irgendwann mal in ihre Episteln gesteckt werden würden, dann hätten sie die vielleicht anders formuliert…

Tauben — Ratten oder Zombies?

Es heißt ja, Tauben seien die „Ratten der Lüfte“: dreckig, verwahrlost und generell bäh. Nun kann ich mir beim besten Willen keine Ratte vorstellen, die sich von mir am hellichten Tag überfahren lässt, wenn ich mit dem Rad über das Domplatz-Kopfsteinpflaster rattere.

Ratten sind nämlich, zumindest in unserer Gegend, noch angemessen scheu und schlau.

Tauben? Die eiern immer wie besoffen rum, picken unmotiviert in den Kopfsteinpflasterspalten, rupfen sich gelegentlich eine Laus aus dem Gefieder, starren blöd in die Gegend und — HILFE, da kommt ja ein FAHRRAD! Jetzt aber nichts wie weg! Oh Mist, oh Mist, WIE GING DAS NOCH MIT DEM FLIEGEN???

Jetzt habe ich die Erklärung für dieses hirnlose Verhalten:

Tauben sind
*tusch*
Zombies!

Passt doch: hirnlos, aufgedunsen, grau, schwerfällig, kaputt. Verlieren dauernd Federn und fressen sich so durch die Gegend.

Die Spatzen haben sie schon alle erwischt.

Lionel Cosgrove, übernehmen Sie.

Like a Horse and Carriage

Stove and porridge, stove and porridge
Both are objects of close watch and worryage
This I tell you, brother,
You can’t have one without the other

Stove and porridge, stove and porridge
Go together like leftover and fridge
Raid your local pantry
And you will see it’s aliment’ry

OK, so „leftover and fridge“ doesn’t really scan all that well, but I like it nevertheless.

Kirschblüten

Kirschblüten wie Schnee,
das ist so ein Klischee!
Aber ich bin davor nicht gefeit:
Halb schon wach, halb im Traum
sah ich morgens den Baum
und dacht wirklich, es hätt nachts geschneit…

Firmenteeküchenfundstücke

Ging heute über den Firmenverteiler:

War ne kleine Tiefkühlbox,
wurde wohl vergessen.
War ne kleine Tiefkühlbox,
wollte keiner essen!
Wurde schimmelig und grau,
fing an zu verwesen,
wer das äß, dem würde flau:
wär nicht gut gewesen!

Diese kleine Tiefkühlbox
steht jetzt ganz alleine
hier auf meinem Schreibtisch rum —
hol sie, sonst wird’s meine!

Gedanken des Tages

Die Kreuzworträtselvorgabe vom Verbrechen hat mich gerade zum Grübeln gebracht:

Wenn ein Verbrechen eine Untat ist, bin ich dann untätig ein Verbrecher?

Ich meine, den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung kann ich ja nachvollziehen, aber gleich so pauschal?

Englisch mit E

Heut nacht, nachdem das kleine MilchmonsterLeberwurstbrotmonster sich irgendwann wieder beruhigt hatte, lag ich noch eine ganze Weile wach und sah faul meinen Gedanken beim Umherschweifen zu. Über Silizium->Silicon->Silicone kam ich zur Frage, welche Wörter im Englischen ein neues, real existierendes Wort ergeben, wenn man ein „e“ anhängt.

Gegen drei hatte ich dann neben

Silicon

noch auf die Reihe auf „-ar“, also

bar
car
far
par
star
war

und die Reihe auf „-at“, also

at
cat
fat
hat
mat
pat
rat
sat
stat

und beschloss dann, jetzt doch lieber Schäfchen zu zählen statt Wörter. Aber ist schon spannend, dass sich aus nur einem Vokal + einem Konsonanten derartig viele Wörter ergeben, die sich mit einem „e“ verlängern lassen.

Irgendwann Mal™ werde ich ein kleines Script basteln, was alle Drei-Buchstaben-Kombinationen nach dem Muster Konsonant-Vokal-Konsonant durch ein Wörterbuch jagt und dann alle Treffer nochmal mit einem angehängten „e“ testet.

Also… sobald ich den Sudoku-Löser und den Minesweeper-Mogler geschrieben habe, mich in Gimp eingearbeitet und das HDR-Script getestet habe, meinen Fantasy-Roman geschrieben habe (hups, wegen des Rollenspiels gestern sind die 100 Wörter untergegangen!) und meine Lektüre-Warteschlange abgelesen habe.

Also vermutlich gegen 2027.

Wie heißt diese Gedichtform?

Dichten im Walzertakt
wiegend, nicht abgehackt,
das ist schon sehr verzwackt,
wenn man’s probiert.

Schwierig ist das Format,
doch freut das Resultat,
wenn man’s begonnen hat
und reüssiert.

.
.

Ich habe immer den Begriff „Villanelle“ im Kopf, aber das ist doch was viel Komplexeres, mit Verswiederholungen, die sich durch das gesamte Gedicht ziehen.

Überleben in der städtischen Wildnis

Heutzutage sollten Pfadfinder nicht mehr lernen, an welcher Seite des Baumes das Moos wächst — heutzutage sollten Pfadfinder lernen, an welcher Seite des Hauses die Satellitenantenne wächst.